Frühlingsgedanken zur Politik im Großen: Die Grünen und die Insolvenzen

Dieser Beitrag kommt etwas früher als geplant. Hintergrund ist eigentlich ein Gespräch mit einer sehr netten Künstlerin, die mir erklärte, dass die jetzige Welle an Konkursen und Insolvenzen an der Roberts Wirtschaftspolitik liege. Es klingt auch erst einmal plausibel, dass an einer Welle von Insolvenzen auch die große Politik schuld sein muss. Was auch sonst? Misstrauisch, wie ich nun einmal bin, befragte ich einfach ChatGPT und gab ein: „Sind die Grünen an den momentanen Insolvenzen schuld?“ Die Antwort war, dass es von den Einzelfällen abhänge, es aber bestimmte ganz allgemeine Einflussfaktor gebe, mit der jede Regierung ihre Probleme gehabt hätte (eigener Kommentar: … besonders, wenn sie plötzlich 60 Milliarden Euro weniger gehabt hätte, weil die Opposition das Sondervermögen gekippt hatte)
Welche Faktoren sind das?
1. Die Energiepolitik: Der wichtigste Faktor, der die Energiekosten nach oben trieb, war der Ukrainekrieg. Um Russland nicht damit den Krieg zu finanzieren, dass man – wie üblich – Erdgas und – öl abkauft, wurde der Handel mit russischen Energieträgern weitgehend eingestellt und mit Produkten aus anderen Ländern oder durch erneuerbare Energien ersetzt. Dafür musste teilweise auch eine neue Infrastruktur aufgesetzt werden. Das führte zu höheren Energiekosten, besonders in energieintensiven Industrien oder in Industriezweigen, die auf Erdgas und Erdöl als Rohstoff angewiesen sind. Allerdings war das ein gesamteuropäisches Phänomen. Die Alternative wäre gewesen, der Ukraine in den Rücken zu fallen.
2. Globale Faktoren in Folge der Coronakrise: gestörte Lieferketten, Inflation oder gesunkene Konsumlaune. Letzteres merkte besonders die Gastronomie in größeren Städten: Oft bleiben Restaurants leer und die Lieferdienste boomen. Viele Restaurant schlossen aber auch hier, weil es für die Inhaber im Rentenalter keinen Nachfolger gab oder ganz allgemein zu wenige Menschen als Bedienungen arbeiten wollen.
3. Zinswende: Die EZB hat die Zinsen stark erhöht, was oft dazu führte, das kurzfristige Kredite, die in der Niedrigzinsphase abgeschlossen wurden, nun nur zu viel schlechteren Bedingungen fortgeführt werden konnten.
4. Coronahilfen: Staatliche Überbrückungshilfen, Kurzarbeitergeld und veränderte Kreditbedingungen hielten viele Unternehmen während der Pandemie künstlich am Leben, auch solche, die schon vor der Seuche mit dem Überleben zu kämpfen hatten. Diese Firmen gerieten dann folglich nach den Krisen, als es darum ging, die Kredite zurückzuzahlen, unter die Räder.
5. Wettbewerbsnachteile: Das beispielsweise China als Wettbewerber auf dem internationalen Markt in vielen Bereichen an Deutschland vorbeigezogen ist, erklärte ich schon an anderer Stelle.
Dies führte zusammengenommen zu einer Welle von Insolvenzen, als der politische Betrieb wieder zur Normalität überging. Ich denke, dass eine andere grüne Wirtschaftspolitik daran nicht viel geändert hatte. Vielleicht hätte sie ein paar Entwicklungen verzögert.
Nicht in die Überlegungen einbezogen ist der Umstand, dass viele Unternehmen sich um Investitionen in die Zukunft gedrückt haben, was sich jetzt als Wettbewerbsnachteil erweist.

Das war es wieder einmal. Macht es gut, bis zum nächsten Mal!
Christian Feja

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